Der Start in die Krabbelstube oder in den Kindergarten ist für Kinder und Eltern eine große Veränderung. Zum einen gibt es beiden mehr Freiheit und die Möglichkeit etwas für sich zu tun, zum anderen ist es auch eine große Umstellung. Für manche Mamas ist dieser Schritte ein großer, denn es heißt Loslassen, sein Kind in fremde Hände geben. Das ist nicht immer einfach, denn es braucht viel Vertrauen, dass es die passende Entscheidung für das Kind und die Eltern ist sowie Vertrauen in die Mitarbeiter der Kinderbetreuungseinrichtung. Wie kann eine gute Eingewöhnung gelingen?
Gefühle zulassen
Die Eingewöhnung in die Krabbelstube oder den Kindergarten ist ein Abschied, ein Start in eine neue Phase des Lebens. Alle damit verbundenen Gefühle dürfen sein. Es kann sein, dass die Mutter traurig oder wehmütig ist, dass die Karenzzeit zu Ende geht, dass sie ihr Kind jetzt in fremde Hände gibt. Andererseits kann es auch mit Freude verbunden sein, dass die Eltern jetzt mehr Freiraum haben oder wieder ihrem Beruf mehr nachgehen können. Es darf auch die Freude des Kindes auf etwas Neues sein.
Auch der Abschied vor Ort – die Trennung – ist meist für Eltern und Kinder traurig. Ja, und diese Gefühle der Traurigkeit dürfen sein! Ja, das Kind darf traurig sein und weinen, wenn die Mama oder der Papa geht. Dies ist ein Zeichen für gute Bindung vor allem, wenn es sich dann von den Pädagogen beruhigen lässt. Und ja, die Eltern dürfen auch traurig sein. Wir Mütter glauben oft, dass wir stark sein müssen. Aber ich bin der Meinung, dass wir in solchen Situationen uns auch verletzlich zeigen dürfen. Ja, wir dürfen auch weinen und traurig sein. Das Zulassen all dieser Gefühle unterstützt meiner Meinung nach den Eingewöhnungsprozess.
Sicherheit und Vertrauen aufbauen
Aus meiner persönlichen Erfahrung sowie aus der Beratung weiß ich, dass es wichtig ist Vertrauen in die Mitarbeiter der Krabbelstube oder des Kindergartens aufzubauen. Je mehr Eltern über die Einrichtung und die Mitarbeiter wissen, umso mehr Sicherheit und Vertrauen können sie aufbauen. Ich möchte Eltern ermutigen offen auf die Mitarbeiter zuzugehen und alle ihre Fragen rund um den Kindergarten / die Krabbelstube zu stellen. Ein offenes Gespräch über die Sorgen und Ängste bzw. Eingewöhnung sowie genug Zeit für die Eingewöhnung sind ebenso förderlich für einen guten Eingewöhnungsprozess.
Das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit erfüllen
Kinder haben zwei emotionale Grundbedürfnisse Autonomie und Entdeckerdrang vs. Nähe und Geborgenheit. Der Kindergarten beziehungsweise die Krabbelstubbe erfüllt das Bedürfnis nach Autonomie und stillt ihren Entdeckerdrang. Dort gibt es einfach viel zu tun und zu entdecken und dazu kommt, dass die Kindern nun vieles selbstständig und alleine machen können / dürfen / sollen.
Gleichzeitig haben Kinder aber auch das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Dies kann auch in Kinderbetreuungseinrichtungen teilweise erfüllt werden – abhängig vom Kind und den Betreuungspersonen. Dennoch glaube ich, dass dieses Bedürfnis vor allem Mama und Papa stillen können und auch sollten. Hilfreich ist daher in der Eingewöhungszeit und auch darüber hinaus genug Qualitätszeit mit dem Kind einzuplanen – also Zeit, wo die Eltern bewusst für ihr Kind da sind und ihm die Nähe und Geborgenheit schenken können, die es braucht. Somit wird dieses Bedürfnis erfüllt und das Kind hat wieder Kraft und Energie im Kindergarten oder der Krabbelstube seinem Entdeckerdrang und seinem Autonomiestreben nachzugehen.
Wenn du selber unsicher bezüglich der Kinderbetreuung bist, dann begleite ich dich und dein gerne im Rahmen einer psychologischen Beratung vor oder während des Eingewöhungsprozesses. Warte nicht zu lange, sondern hole dir Hilfe im Vorhinein. Eine schwierige Eingewöhnung ist wirklich anstrengend für alle Beteiligten. Ich spreche da aus eigener Erfahrung und hoffe, dass ich es nun bei meinem zweiten Kind besser mache. Weitere Informationen zu meiner Beratungsarbeit findest du hier.
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